Schulgeschichte

Um 1950 war die Volksschule Angedair der steigenden Kinderzahl nicht mehr gewachsen. 1949/50 wurden in 14 Klassen 555 Kinder unterrichtet. Die Stadt war gezwungen, für Volksschulzwecke neuen und zusätzlichen Raum zu schaffen.

1948 erwarb sie im Stadtteil Perjen ein geeignetes Grundstück. Nach knapp einem Jahr Bauzeit konnte mit Schuljahresbeginn 1951/52 das neue, von DI Architekt Jakob Walcher geplante Schulhaus bezogen werden. Am 14. Oktober 1951 nahm Pfarrer P. Ludwig Enzelmüller vom Kapuzinerkloster Perjen die feierliche Einweihung des Hauses vor.

Altes Schulgebäude der VS Perjen

Zu den zahlreich erschienenen Ehrengästen gehörten u.a.: Bezirkshauptmann Friedrich Koler, Landesschulinspektor Ambros Mayer, Bezirksschulinspektor Josef Egger und Bürgermeister Franz Zangerl. LSI Mayer betonte in seiner Festansprache, dass die Perjener Volksschule zu einer der schönsten in ganz Tirol gehöre.

Die Kosten für den mit 11 Klassenzimmern konzipierten Volksschulneubau betrugen samt Grundkauf und Einrichtung zwei Millionen Schilling (ca. 150000 Euro).

Erster Schulleiter war Ernst Außersdorfer. Im Schuljahr 1951/52 unterrichteten 10 Lehrpersonen in ebenso vielen Klassen. Die Volksschule Perjen musste auch Schüler der Angedairer Volksschule aufnehmen.

Im Herbst 1956 wurde erstmals eine Sonderschulklasse an die Volksschule Perjen angeschlossen.  Die Sonderschulklasse entwickelte sich zur dreiklassigen Sonderschule und wurde 1966 selbständig.  Im Herbst 1996 übersiedelte die Sonderschule in den neu errichteten Zubau der Volksschule Zams.

Mit der Abschaffung der Volksschuloberstufe und Einführung des ersten und zweiten Klassenzuges an Hauptschulen wurde die einst zehnklassige, ca. 400 Schulkinder umfassende Volksschule Perjen von Jahr zu Jahr kleiner. 1977/78 war die Schule vierklassig und hatte 1995/96 nur mehr 82 Schulkinder.

Der Zahn der Zeit ging auch am Perjener Volksschulgebäude nicht spurlos vorüber. Bereits um 1995 dachten die politischen Vertreter der Stadt Landeck an einen Umbau, eine Erweiterung und Revitalisierung des Schulhauses. Erst am 2. März 2000 wurde nach langen Diskussionen und zähem politischem Ringen die Generalsanierung und Erweiterung der bestehenden Schule beschlossen.

Nach Plänen des Imster Architekten Peter Schillfahrt entstanden ab Dezember 2000 in einer Rekordzeit von nur neun Monaten aus dem rund fünfzigjährigen Gebäude eine moderne, den heutigen Bedürfnissen und Anforderungen entsprechende achtklassige Volksschule, ein zeitgemäßer zweigruppiger Kindergarten und ein Turnsaal. Rechtzeitig zu Beginn des Schuljahres 2001/02 (5.Sept.2002) war das Haus bezugsfertig.

Das Revitalisierungsprojekt kostete die Stadtgemeinde die stattliche Summe von 41 Millionen Schilling (ca. 3 Millionen Euro).

Am Samstag, den 20. Oktober 2001, wurde das generalsanierte Schulgebäude von Pfarrer Mag. P. Erich Geir gesegnet und offiziell seiner Bestimmung übergeben. Gleichzeitig wurde das 50-Jahr-Jubiläum der Schule begangen.

Neues Schulgebäude der VS Perjen

Als erste Volksschule im Bezirk Landeck bietet die Volksschule Perjen seit Herbst 2005 die schulische Tagesbetreuung an. Seit dem Schuljahr 2019/2020 werden jene Kinder, die eine Betreuung benötigen, im Hort in Bruggen betreut. 

Anita Walser